Österreichische Dystonie Gesellschaft

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Formen der Dystonie

Achalasie

Es handelt sich um eine dystone Verkrampfung des Schließmuskels zwischen der unteren Speiseröhre und dem Magen. Beim Schlucken von festen oder flüssigen Speisen öffnet sich der Schließmuskel nur ungenügend, Nahrungsmittel bleiben in der Speiseröhre liegen, was zu Schmerzen, wiederholtem Erbrechen und langfristig zu ausgeprägtem Gewichtsverlust führt. 



 Bewegungsstörungen

 Beim hemifazialen Spasmus handelt es sich um eine Störung des peripheren Nervensystems *. Das Krankheitsbild gehört nicht zu den dystonen Syndromen. Man nimmt an, dass eine mechanische Irritation des Gesichtsnerven, meist durch ein benachbartes Gefäß, nach seinem Austritt aus dem Hirnstamm für diese Störung verantwortlich ist. Dies führt zu elektrischen Entladungen dieses Nerven, die sich in Zuckungen der Gesichtsmuskeln äußern. Diese können häufig höchst unangenehm, manchmal sogar sehr schmerzhaft sein. Sehr selten kann ein hemifazialer Spasmus beidseitig auftreten.



Spasmodische Dysphonie

Für die   Stimmbildung ist ein genau abgestimmtes Zusammenspiel der inneren  Kehlkopfmuskeln von Bedeutung. Bei der spasmodischen Dysphonie kommt es zu  einer dystonen Muskelaktivität dieser für die Stimmbildung wichtigen Muskeln. Symptome treten meist nur beim Sprechen auf.  



Schreibkrämpfe

Bei Extremitätendystonien findet sich die dystone Verkrampfung in den Muskeln von Armen und Beinen.  



Blepharospasmus

Unwillkürliche tonische oder klonische Verkrampfungen der Lidschlußmuskulatur (klassischer bzw. tonischer Blepharospasmus). Das Offenhalten der Augen ist erschwert, in schweren Fällen gar nicht mehr möglich, sodaß bei intaktem Sehapparat eine funktionelle Blindheit bestehen kann . In manchen Fällen stehen weniger die Verkrampfungen der Lidschlußmuskulatur im Vordergrund als vielmehr eine Hemmung der Lidöffnung ("Lidöffnungsinhibitionstyp"). Trotz fehlenden Krampfes können die Augen auf Aufforderung nicht geöffnet werden.  

Häufig besteht eine starke Behinderung bei alltäglichen Tätigkeiten. Insbesondere stellen sich zunehmend Probleme im Straßenverkehr ein, häufig wird eine Begleitperson benötigt. Bei bestimmten Tätigkeiten (z.B Autofahren, Lesen, Fernsehen) kann es zu einer Verstärkung des Blepharospasmus kommen, regelmäßig werden grelles Licht und Luftzug als Krampfverstärker angegeben. Häufig werden auch "sensorische Tricks" zur Erleichterung angegeben. Zum Beispiel kann das Anlegen eines Fingers an der Stirn, das Zusammenkneifen einer Augenbraue, aber auch Sprechen und Gähnen zu einer Abnahme des Lidkrampfes führen. Dies bezeichnet man in der Fachsprache als "geste antagoniste". 



Oromandibuläre Dystonie

Unwillkürliche, anhaltende Verkrampfungen der Muskulatur von Gesicht, Kiefer und Kinn.



Tortikollis Spasticus (Spasmodicus)

Beim Tortikollis besteht eine gestörte Koordination von Kopf- und Nackenbewegungen, die zu einer Kopfschiefhaltung führen. Es treten unwillkürliche ziehende tonische oder phasische Spasmen der Hals-Nackenmuskulatur auf, die den Kopf zur Seite drehen (Tortikollis), zur Seite kippen (Laterokollis), nach vorwärts (Anterokollis) oder nach rückwärts (Retrokollis) ziehen. Häufig bestehen ausgeprägte Schmerzen in den betroffenen oder den reaktiv angespannten Muskeln. Bei manchen Patienten kann sich ein Kopfwackeln oder Zittern hinzugesellen (dystoner Wackeltremor). Oft kommt es zu einem Schulterhochstand. Die Beschwerden können im Sitzen, Stehen, Gehen oder Liegen unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufig werden sensorische Tricks zur Erleichterung der Beschwerden angegeben. Zum Beispiel kann das Anlegen eines Fingers an der Wange nicht nur zu einer mechanischen Stabilisierung des Kopfes, sondern auch zu einer Abnahme des Muskelzuges führen. Dies bezeichnet man in der Fachsprache als "geste antagoniste".